Digitale Medien und Werkzeuge und die für deren Verwendung erforderlichen Kompetenzen, kurz: digitale Kompetenzen sind im 21. Jahrhundert unverzichtbar. Nicht von ungefähr hat ihnen die EU eine der von ihr 2006 formulierten acht Schlüsselkompetenzen für das lebensbegleitende Lernen gewidmet.
2017 hat die EU den Referenzrahmen DigComp 2.1 veröffentlicht:
The Digital Competence
Framework for Citizens
5 Kompetenzbereiche mit jeweils mehreren Kompetenzen sollen allen europäischen Staaten als Grundlage für ihr eigenes Modell dienen. So soll gewährleistet werden, dass alle EU-Staatsbürger die gleichen Kenntnisse haben.
- Competence area 1: information and data literacy
- Competence area 2: communication and collaboration
- Competence area 3: digital content creation
- Competence area 4: safety
- Competence area 5: problem solving
Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort hat im Juni 2018 das für Österreich gültige digitale Kompetenzmodell DigComp 2.2 AT veröffentlicht, mit 6 Kompetenzbereichen und 25 Kompetenzen.
- 0. Grundlagen und Zugang (DigComp 2.2 AT)
- 0.1. Konzepte der Digitalisierung verstehen
- 0.2. Digitale Geräte bedienen
- 0.3. Inklusive Formen des Zugangs zu digitalen Inhalten nutzen und bereitstellen
- 1. Umgang mit Informationen und Daten
- 1.1. Daten, Informationen und digitale Inhalte recherchieren, suchen und filtern
- 1.2. Daten, Informationen und digitale Inhalte kritisch bewerten und interpretieren
- 1.3. Daten, Informationen und digitale Inhalte verwalten
- 2. Kommunikation und Zusammenarbeit
- 2.1. Mithilfe digitaler Technologien kommunizieren
- 2.2. Mithilfe digitaler Technologien Daten und Informationen teilen und zusammenarbeiten (DigComp 2.2 AT)
- 2.3. Digitale Technologien für die gesellschaftliche Teilhabe verwenden
- 2.4. Ein- und Verkäufe durchführen (DigComp 2.2 AT)
- 2.5. Angemessene Ausdrucksformen verwenden
- 2.6. Die digitale Identität gestalten
- 3. Kreation digitaler Inhalte
- 3.1. Digitale Inhalte entwickeln
- 3.2. Digitale Inhalte integrieren und neu erarbeiten
- 3.3. Werknutzungsrecht und Lizenzen
- 3.4. Programmieren und Abläufe automatisieren
- 4. Sicherheit
- 4.1. Geräte schützen
- 4.2. Personenbezogene Daten und Privatsphäre schützen
- 4.3. Gesundheit und Wohlbefinden schützen
- 4.4. Sich vor Betrug und Konsumentenrechtsmissbrauch schützen (DigComp 2.2 AT)
- 4.5. Umwelt schützen
- 5. Problemlösen und Weiterlernen („Weiterlernen“ – DigComp 2.2 AT)
- 5.1. Technische Probleme lösen
- 5.2. Bedürfnisse und technologische Antworten darauf erkennen
- 5.3. Kreativ mit digitalen Technologien umgehen
- 5.4. Digitale Kompetenzlücken erkennen
Die Entwicklung der geforderten Kompetenzen wird in 8 Stufen gegliedert, jeweils 2 Stufen sind in jeder enthalten:
- Grundlegend
- Selbständig
- Fortgeschritten
- Hoch qualifiziert
Dieses Konzept wurde auch als Grundlage für den Lehrplan der digitalen Grundbildung herangezogen (unterzeichnet im April 2018), wodurch die Verbindliche Übung in den Schulalltag der Sekundarstufe 1 aufgenommen wurde.
Textquelle: https://www.fit4internet.at/wp-content/uploads/2019/01/DigComp_2.2_AT_barrierefrei_V14.pdf